
Alleinsein – manchmal gewollt, manchmal nicht
Alleinsein ist erstmal nichts Schlimmes. Im Gegenteil: Viele Menschen genießen es sogar, mal für sich zu sein. Einfach den Kopf freikriegen, durchatmen, in Ruhe lesen, nachdenken oder einfach nichts tun – ohne Ablenkung, ohne Erwartungen von außen. Das kann total befreiend sein. Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, eine Auszeit zu nehmen und uns zurückzuziehen, kann das sogar gut für uns sein. Wir tanken auf, kommen zur Ruhe und entdecken vielleicht Seiten an uns, die im Trubel des Alltags untergehen.
Aber nicht immer ist Alleinsein freiwillig. Manchmal ziehen wir uns zurück, weil wir nicht anders können. Weil es Umstände gibt, die uns dazu zwingen: Vielleicht durch Krankheit, durch finanzielle Probleme, durch eine Trennung oder weil wir in einem neuen Umfeld keinen Anschluss finden. Dann ist das Alleinsein nicht mehr erholsam – es wird zur Belastung.
Wissenschaftlich betrachtet ist Alleinsein ein ziemlich komplexes Thema. Psychologen, Neurowissenschaftler und Soziologen schauen sich genau an, was in unserem Kopf und Körper passiert, wenn wir allein sind. Und was man mittlerweile weiß: Wenn wir zu lange allein sind – und das nicht freiwillig –, kann das unsere seelische und körperliche Gesundheit stark belasten. Was als kurze Ruhepause begann, kann sich unbemerkt in Einsamkeit verwandeln. Und genau da wird’s kritisch.

Einsamkeit – wenn’s nicht nur still wird, sondern weh tut
Einsamkeit fühlt sich anders an als einfach nur allein sein. Sie tut weh. Es ist dieses beklemmende Gefühl, dass niemand da ist, der einen wirklich versteht, der ehrlich interessiert ist, der uns sieht. Selbst wenn viele Menschen um uns herum sind – in der Arbeit, im Bus, im Café – kann es sein, dass wir uns trotzdem einsam fühlen.
Warum ist das so? Weil Einsamkeit kein Zustand ist, den man von außen sehen kann – sie passiert in unserem Inneren. Es geht dabei nicht nur um die Anzahl der Kontakte, sondern um deren Qualität. Wenn uns die Verbindung fehlt, wenn Gespräche oberflächlich bleiben oder wir das Gefühl haben, nicht dazuzugehören, dann wird’s einsam – egal, wie viele Leute um uns sind.
Forscher beschreiben Einsamkeit als eine Art inneren Mangel – ähnlich wie Hunger oder Durst. Nur dass es hier nicht um Nahrung oder Wasser geht, sondern um Nähe, Verstandenwerden und echte Bindung. Und genauso wie Hunger uns antreibt, nach Essen zu suchen, will Einsamkeit uns zeigen: "Hey, du brauchst wieder Verbindung zu anderen." Das ist ein natürlicher, überlebenswichtiger Mechanismus – aber einer, über den kaum jemand spricht.
Einsamkeit ist nicht nur ein kurzfristiges Gefühl, das mal kommt und wieder geht. Wenn sie anhält, kann sie krank machen. Sie erhöht das Risiko für Depressionen, Schlafstörungen, Ängste, chronischen Stress und sogar körperliche Erkrankungen wie Herzprobleme. Besonders heftig wird es, wenn zusätzlich Suchtmittel wie Alkohol oder Medikamente ins Spiel kommen – oft als Versuch, dieses Gefühl irgendwie zu betäuben.

Soziale Isolation – wenn Kontakte ganz wegfallen
Soziale Isolation ist nochmal was anderes als Einsamkeit. Hier geht’s nicht um ein Gefühl, sondern um echte, messbare Fakten: Du hast keine oder kaum noch soziale Kontakte. Niemand, der regelmäßig vorbeischaut. Keine Verabredungen, keine Anrufe, keine echten Gespräche. Vielleicht ist dein Freundeskreis weggebrochen. Vielleicht hast du durch Krankheit oder einen Umzug den Anschluss verloren. Vielleicht fühlst du dich einfach nicht mehr in der Lage, rauszugehen oder Menschen anzusprechen.
Isolation kann selbstgewählt sein – manche Menschen entscheiden sich bewusst dafür, weniger unter Leute zu gehen. Aber oft passiert sie schleichend und unfreiwillig. Und wenn sie länger anhält, hat sie gravierende Folgen: auf deinen Körper, deinen Geist und deine Seele. Die Forschung zeigt ganz klar: Wer dauerhaft sozial isoliert lebt, hat ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen, körperliche Beschwerden und eine insgesamt niedrigere Lebenserwartung.
Deshalb ist es so wichtig, früh zu erkennen, wann das Alleinsein in Isolation umschlägt – und wann aus kurzer Einsamkeit eine chronische Last wird.
Was passiert wenn man sich einsam fühlt?
Einsamkeit ist mehr als nur ein schlechter Tag oder ein bisschen Traurigkeit. Sie geht tiefer – sie kann sich anfühlen wie eine Leere, als wäre da eine Lücke zwischen dir und der Welt. Und das Krasse ist: Man kann sich auch einsam fühlen, obwohl man Menschen um sich hat – wenn echte Nähe fehlt oder man das Gefühl hat, niemand versteht einen wirklich.
Man unterscheidet zwei Arten von Einsamkeit:
Emotionale Einsamkeit: Dir fehlt jemand, der dich wirklich kennt, bei dem du dich fallen lassen kannst.
Soziale Einsamkeit: Du fühlst dich außen vor – ohne Gruppe, ohne echtes „Ich gehöre dazu“.
Beides kann belasten. Und oft traut man sich nicht, drüber zu reden – aus Scham oder weil man denkt, man sei allein mit dem Gefühl. Dabei erleben Millionen genau das.
Wann wird Einsamkeit zum Problem?
Mal einsam sein ist normal – nach einer Trennung, einem Umzug, bei Jobstress oder Streit. Aber wenn das Gefühl bleibt und sich festsetzt, kann daraus ein Teufelskreis werden:
Man zieht sich zurück, hat weniger Kontakte, fühlt sich noch einsamer – und kommt allein oft nicht mehr raus.
Dauerhafte Einsamkeit kann ernsthafte Folgen haben: Depression, Angst, Schlafprobleme, sogar körperliche Beschwerden. Deshalb ist es wichtig, früh etwas zu tun – und sich Hilfe zu holen.
Was kannst du tun?
Warten macht’s meistens schlimmer. Der erste Schritt raus fühlt sich oft schwer an – vor allem, wenn man Angst hat, nicht gesehen oder abgelehnt zu werden. Aber genau da beginnt Veränderung.
Mit kleinen Schritten. In deinem Tempo. Und gern mit Unterstützung.
Denn: Einsamkeit ist nichts, wofür du dich schämen musst. Aber etwas, das du nicht einfach so hinnehmen musst.
Du kannst was tun. Du musst nicht allein bleiben.


Auslöser für Einsamkeit
Wechsel der Schule oder Abschluss einer Ausbildung
Wenn du dich an deine Schulzeit oder Ausbildung erinnerst, weißt du bestimmt noch, wie wichtig Freunde waren und wie hart es sein konnte, wenn du dich ausgeschlossen gefühlt hast. Diese Zeit war entscheidend dafür, wie du heute mit Menschen klarkommst. Vielleicht hattest du eine tolle Zeit, vielleicht aber auch Situationen, in denen du dich einsam, unverstanden oder einfach anders gefühlt hast. Gerade als junger Mensch sucht man nach sich selbst, versucht unabhängig zu werden und sehnt sich gleichzeitig danach, dazuzugehören. Das kann ziemlich anstrengend sein.
Schlechte Erfahrungen in diesen prägenden Jahren – wie Streit zu Hause, wenig Unterstützung von Lehrern oder Freunden, oder sogar Mobbing – hinterlassen tiefe Spuren. Oft begleiten uns diese Erfahrungen später durchs ganze Leben und beeinflussen, wie wir Beziehungen eingehen. Vielleicht merkst du sogar heute noch, dass dir Nähe schwerfällt oder dass du schnell einsam wirst, wenn Kontakte fehlen. In dieser sensiblen Lebensphase entstehen oft auch erste depressive Gefühle oder der Griff zu Alkohol oder Drogen, weil man irgendwie versucht, mit diesen schwierigen Gefühlen klarzukommen.
Umzug, Neustart in einer fremden Umgebung oder wenn du dein altes Leben zurücklassen musst
Wenn du schon einmal umgezogen bist oder dein gewohntes Umfeld verlassen musstest, kennst du dieses bedrückende Gefühl vielleicht: Plötzlich stehst du allein da, in einer neuen Wohnung, in einer neuen Stadt, weit weg von Freunden oder Familie. Alles ist fremd und unbekannt, und du hast keine Ahnung, wie du neue Menschen kennenlernen sollst. Gerade wenn du älter bist oder finanziell knapp bei Kasse, ist es schwer, sich ins neue Leben einzufinden. Manchmal fehlt einfach das Geld, um mit anderen rauszugehen, oder du fühlst dich sprachlich und kulturell ausgegrenzt.
Gerade dann entsteht oft tiefe Einsamkeit. Und diese Einsamkeit tut weh – sie sorgt dafür, dass du dich noch stärker zurückziehst. Vielleicht hast du schon erlebt, dass du deswegen traurig wirst, Angst bekommst oder sogar depressive Symptome entwickelst. Manche greifen in dieser Phase auch zu Alkohol oder anderen Mitteln, weil sie nicht wissen, wie sie sonst die Einsamkeit und Überforderung ertragen sollen. Genau in solchen Momenten ist es entscheidend, dass du Hilfe findest – sei es über soziale Einrichtungen, Kurse, Beratungsstellen oder einfach jemanden, der dich versteht und dir zuhört.
Gesellschaftliche Umbrüche – wenn plötzlich alles anders ist, wie bei Corona
Wir alle haben erlebt, wie schnell sich unser Leben verändern kann. Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie hart Isolation wirklich ist. Plötzlich durften wir Familie und Freunde nicht mehr treffen und fühlten uns einsam, leer und oft auch verängstigt. Für viele war das eine völlig neue Erfahrung – allein zu Hause sitzen, kein persönlicher Kontakt mehr zu Freunden, Kollegen oder Angehörigen. Gerade junge Menschen haben sehr darunter gelitten, fühlten sich deprimiert oder verloren, manche griffen vermehrt zu Alkohol oder anderen Substanzen, um irgendwie mit der Einsamkeit fertigzuwerden.
Diese Erfahrung zeigt, wie verletzlich wir alle sind und wie wichtig es ist, gerade in Krisen zusammenzuhalten. Es ist entscheidend, dass wir darüber sprechen, uns gegenseitig unterstützen und Wege finden, wie wir miteinander verbunden bleiben – auch in schwierigen Zeiten.
Einsamkeit kann jeden Menschen treffen
Arbeitslosigkeit, Berufswechsel oder wenn der Ruhestand plötzlich einsam macht
Wenn du deinen Job verlierst oder nach langer Berufstätigkeit in Rente gehst, verändert sich dein Alltag schlagartig. Plötzlich fehlt dir nicht nur das Einkommen, sondern oft auch die gewohnten Kontakte zu Kollegen, die Gespräche in der Mittagspause, das gemeinsame Lachen oder einfach das Gefühl, gebraucht zu werden. Vielleicht hast du auch erlebt, wie schwierig es sein kann, einen neuen Job zu finden oder in einem neuen Beruf anzukommen. Manchmal sitzt du allein zu Hause im Homeoffice, vermisst den persönlichen Kontakt und fühlst dich zunehmend isoliert.
Diese Einsamkeit kann schwer belasten und schnell dazu führen, dass du deprimiert wirst oder Ängste entwickelst. Viele fühlen sich nutzlos oder verlieren die Hoffnung, etwas Neues anfangen zu können. Manche beginnen dann, mehr Alkohol zu trinken oder greifen zu anderen Substanzen, weil sie denken, dass es die Einsamkeit oder Frustration irgendwie leichter macht. Doch genau hier liegt die Chance, sich rechtzeitig Hilfe und Unterstützung zu holen, um sich nicht in der Isolation zu verlieren, sondern neue Kontakte und Wege zu finden, wieder am Leben teilzunehmen.
Elternschaft oder Trennung – wenn Beziehungen dein Leben komplett verändern
Wenn du ein Kind bekommst, verändert sich dein Leben von heute auf morgen. Klar, das kann wunderschön sein, aber oft ist es auch einfach überwältigend. Gerade frischgebackene Mütter und Väter fühlen sich oft einsam, unverstanden oder überfordert. Vielleicht hast du erlebt, dass deine Freunde plötzlich weniger Zeit hatten, deine Partnerschaft schwieriger wurde oder du dich von anderen Müttern und Vätern unter Druck gesetzt gefühlt hast. Viele junge Eltern vergleichen sich, zweifeln an sich selbst oder fühlen sich allein gelassen, weil es im Umfeld an echter Unterstützung und Verständnis fehlt.
Eine ähnliche Erfahrung machst du vielleicht nach einer Trennung. Du verlierst nicht nur einen Partner, sondern häufig auch gemeinsame Freunde oder Familienkontakte. Das tut weh und hinterlässt tiefe Einsamkeit. Dann passiert es leicht, dass depressive Gefühle entstehen oder du anfängst, mehr Alkohol oder andere Mittel zu konsumieren, weil du denkst, so den Schmerz besser ertragen zu können. Doch gerade in solchen Lebensphasen brauchst du Menschen, die für dich da sind – Menschen, die zuhören, dich begleiten und dir zeigen, dass du nicht allein bist.
Krankheit, Verletzungen oder wenn ein geliebter Mensch stirbt
Wenn du plötzlich krank wirst, einen Unfall hast oder jemanden verlierst, der dir nahestand, verändert sich dein Leben komplett. Gerade wenn du älter wirst, erlebst du vielleicht häufiger, dass Menschen, die dir wichtig waren, nicht mehr da sind, oder deine Gesundheit nachlässt. Manchmal fühlst du dich hilflos, allein und isoliert. Du merkst, dass du Kontakte nicht mehr so gut halten kannst, weil du nicht mehr so mobil bist oder dir einfach die Kraft fehlt.
Diese Einsamkeit trifft oft sehr tief und hart. Sie führt dazu, dass du dich traurig, verlassen oder depressiv fühlst. Vielleicht greifst du dann öfter zu Medikamenten, Alkohol oder anderen Mitteln, um diese belastenden Gefühle irgendwie loszuwerden. Gerade in solchen Situationen ist es enorm wichtig, Unterstützung zu bekommen. Menschen, die für dich da sind, dich verstehen und mit dir reden, helfen dir, neue Perspektiven zu finden und Schritt für Schritt zurück in ein soziales Leben zu kommen.
Einsam und was heißt uneinsam?
Einsamkeit kann jede*n treffen – egal wie alt du bist, ob du in einer Beziehung lebst oder nicht. Viele haben’s während Corona zum ersten Mal so richtig gespürt. Aber das Gefühl gab’s schon vorher – nur hat kaum jemand drüber geredet.
Oft kommt Einsamkeit in Phasen der Veränderung: nach Trennung, Jobwechsel, Krankheit oder wenn du einfach das Gefühl hast, nicht dazuzugehören.
Und ganz ehrlich: Was wir uns in solchen Momenten wünschen, ist keine Menschenmasse – sondern echte Verbindung. Jemand, der zuhört. Der da ist. Bei dem du du selbst sein darfst.
Uneinsam heißt nicht nur „nicht allein“ – es heißt: gesehen werden, dazugehören, sich sicher fühlen. Innerlich. Auch wenn’s gerade schwer ist.
Und genau das ist UNLONE.
Wir helfen dir raus aus der Einsamkeit – in deinem Tempo, auf deine Art. Schritt für Schritt.
Denn uneinsam zu sein ist kein Luxus. Es ist dein gutes Recht.

E-Mail: info@unlone.de
Was heisst uneinsam?
Ganz einfach gesagt: „uneinsam“ heißt nicht nur „nicht einsam“ – es heißt verbunden sein. Es bedeutet, sich zugehörig zu fühlen. Menschen um sich zu haben, mit denen man reden kann, lachen, schweigen, weinen, albern sein oder einfach nur zusammen sitzen. Es geht nicht darum, ständig unter Leuten zu sein – sondern darum, dass man weiß: Ich bin nicht allein mit dem, was ich fühle. Da ist jemand, der mich sieht.
Uneinsam zu sein heißt:
- Ich habe mindestens eine Person, die mir wichtig ist – und für die ich wichtig bin.
- Ich muss mich nicht verstellen, sondern kann so sein, wie ich bin.
- Ich kann über das sprechen, was mich bewegt – ohne Angst, verurteilt zu werden.
- Ich fühle mich innerlich sicher – auch wenn’s mal schwierig wird.
- Ich spüre Verbindung – zu Menschen, zu Gemeinschaft, manchmal auch einfach zu mir selbst.
Uneinsam ist ein Gefühl, ein Zustand, ein Ziel. Und bei unlone wollen wir genau das gemeinsam erreichen. Wir helfen dir dabei, dich wieder zu verbinden – mit anderen, mit dir selbst, mit dem Leben.
Denn uneinsam sein ist kein Luxus. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis. Und es ist möglich. Auch für dich.